Wir gen Mackay!
Nein kein Rechtschreibfehler und auch keine miese Gramatik!
Tja ein Satz mit X das war wohl nix!!! Kann und/oder will mich noch nicht von den anderen, vor allem aber Luke trennen. Also sind wir doch wieder zusammen unterwegs die 344 km nach Mackay mit kurzem Halbzeit-Nachtstop in Clairview, weil Reini unbedingt Korallen sehen will, cruisend zu überwinden. Unterwegs macht mich die Unterhaltung die wir über Beziehungen, Fremdgehen, Unaufrichtig sein und der Gleichen ziemlich nachdenklich. Hab ich aus meinen Fehlern in der Vergangenheit nicht genug gelernt! Was ist aus dem Spruch „Geh wenns am schönsten ist!“ geworden? Es klärt sich aber alles, weit über das „schön, dass wir drüber geredet haben“ hinaus und schlägt wieder in ausgelassenes miteinander Herumflachsen und Reini, ob ihrer doch drolligen Art, etwas auf den Arm nehmen um.
Gedankenexkurs Reini:
Pfah (ein österreichisches Geräusch), hör grad Radio Gaga, die Box liegt neben mir, grammelt und dröhnt durch die Nacht, vermischt sich mit dem Tastaturgeklappere, und den vertrauten Stimmen meiner Reisekameraden Luke und Fred. Hock hinten im Heck, den Kopf eingezogen, bin sowas wie der illegale Mitfahrer, the blind Passenger, die Vorhänge ganz zugezogen. Finsternis innen und ausen, allein der Schein des Laptops erhellt das Wageninnere. So bahnt sich der Schuhkarton mit seinen 70km/h langsam den Bruce Highway gen Norden hoch. Druch die pechschwarze Nacht, durch den Wald, nur ab und an überholt uns ein Truck, ein long Vehicle...
Dem Tüchtigen hilft das Glück und so finden wir in dem kleinen Auswuchs neben dem Bruce Highway A1, genannt Clairview, einen kleinen Fleck an dem man für eine Nacht campen darf...wie cool! Also hingestellt und erstmal zum Strand, der aufgrund der steinigen Beschaffenheit, mehr als Rand des Ozeans bezeichnet werden kann. Aber das Meeresrauschen wirkt doch einschläfernd und so sehen wir uns noch kurz Photos an und gehen dann zu Bett. Reini im Zelt und ich und Sir Luke im Camper, der zu 2t fast schon eine gefühlte Präsidentensuite im Ritz ist. Dass Luke um 12 nochmal kurz mit mir hintendrin zur Telefonzelle fährt, krieg ich nur als gerüttelten Traum mit und schlaf deswegen wie ein Baby.
Der nächste Morgen beginnt ganz unscheinbar und gut gelaunt. Doch ungefähr nach einer halben Stunde des Wachseins holt mich das Gespräch von gestern abend, besonders der Punkt mit geh, wenns am schönsten ist, wieder ein. Reini ist irgendwie nicht so gesprächig und der gewohnte Sonnenschein zu mir, wie sonst immer, der Abschied von Eli und Housi fällt mir wieder ein,... Ich hab das Gefühl, dass ich besser doch meiner Wege gehen und meine Reise, wie die Federn aus der Memorykiste von Lukas Exfreundin, die er nachdem das Ende der Beziehung ziemlich unschön gewesen war, in einem Fluß hat davontreiben lassen, weiterfließen lassen sollte, weil das auch Leben immer weiter fließt und neues erleben lässt...
Auch will ich den beiden nicht weiter aufbürden, entweder meinetwegen immer einen Platz mit Campingmöglichkeit suchen zu müssen, oder sich zu dritt in den kleinen Knuffel zwängen zu müssen. Als mich dann aber beide überreden doch weiter mit Ihnen nach Mackey zu fahren, was die vollkommen entgegengesetzte Richtung ist, weil sie mich gerne noch dabei haben wollen, gebe ich mir bis dorthin eine Gnadenfrist. Und wie sich auf der Fahrt sowohl die allgemeine, als auch meine Stimmung erheblich verbessern und wir bald wieder am rumscherzen und Schabernack treiben sind, beschließe ich einfach auf alle schlechten Gedanken zu scheißen und jetzt einfach die Zeit, die mir noch mit den anderen bleibt, in vollen Zügen zu genießen. Was sich als gut herausgestellen sollte.
Angekommen, wie immer erstmal Stadtplan etc. aufgreifen und dekadent mit mit Guakamole, Salat, Gemüse und Fleisch gefüllten Wraps frühstücken. Dann in die Bücherei zum Internet checken und dann die anderen treffen, die sich nach einer ersten Nacht im Fernsehzimmer des Hostels ein schnuckeliges Doppelzimmer (immerhin sind sie ja auch verheiratet) im rustikalen Jugendgefängnissstil für 50$ geleistet haben. Yipeee, saubere Duschen, eine große Küche und neue Leute, die man kennenlernen kann. Das das einen Tequila für 43$ wert ist, bedarf fast keiner großartigen Erwähnung, denke ich!
Meine Fresse, wenn man das hier liest, könnte man meinen, wir werden zu kompletten Alkoholikern, aber wir trinken gar nicht soooo viel! Es gibt da welche, die trinken noch viiiieeeeel mehr als wir. So Gewissen wieder beruhigt und es kann weitergehen!!! Prost!!!
Der Abend verlagert sich nach Leerung des Kaktusgetränks und einer netten Einladung zu einem kurzen aber gemütlichen Sit-in auf der Dachterasse,
der zu geil einschlägt, in die letzte „Disko“ der Stadt, wo man lacht, Billard spielt, gebannt staundend Reinis Tanzstil zum ersten mal erlebt und gegen 3, als der Club zu macht glücklichst schlafen geht...
Der heutige Morgen, ja es ist wahr, ich bin mit dem Schreiben in der Gegenwart angelangt, lässt mich unweigerlich an den umwerfenden Morgen auf Fraser denken. Die Nacht im Camper war eng,kurz aber, bis auf für Reini, die in Lukas und meinem Achselgeruch schlafen musste, sehr erquicklich. Obwohl Reini gerade erwähnt hat, dass sie auch das klasse fand, da sie ihre Freunde einfach gern nah um sich hat. Ich mein, das hab ich ja auch, aber alles hat seine Grenzen...HeHe
Was wir gestern beim Parken,natürlich im Dunkeln, nicht gesehen haben, war, dass unser Parkplatz ungefähr 15 Meter von einer Hochhausbaustelle entfernt war. Naja was das für die Art des Aufwachens bedeutet, ist wohl klar...RATTERRATTER BENGBENG DONGDONGDONG KREISCH SCHREI LECK MICH AM ARSCH BRÜLL...
um nur mal einen Bruchteil dieser Industriekakophonie zu verbalisieren.
Trotzdem kann die Sonne, die mir aus dem Arsch scheint durchaus mit der realen konkurieren und so beschliess ich zum 50 Meter entfernten Fluss zu gehen um mir ein sonniges Plätzchen zu suchen. Gesucht, gefunden, ist da ein sonnenüberfluteter Pavillion mit traumhaftem Ausblick über das durch die Gezeiten fast leere Flussbett. (Siehe Foto)
Das ganze mit der akustischen Untermalung von Commons neustem Album bläht mich auf mit einem guten Gefühl sonders Gleichen auf und ich beschließe nach kurzem Genießen und den ersten Trainingseinheiten, dass ich dieses Gefühl gerade mit meinen beiden Buddies teilen muss und schlendere groovend zurück zum Schuhkarton. Luke, nicht so ganz der morgenaktive Mensch schält sich nach einem Feld blumiger Worte und 5 Minuten aus seiner Koje und muss angekommen nur zustimmen, das es hier incredibly awesome ist. Gemeinsam wird dann der Körper tanzend, liegestützend, etc. ertüchtigt und Musik und Sonne genossen. Wieder am Büssle angekommen ist Reini verschwunden, taucht aber kurz darauf wieder auf. Dann zum Frühstücken, oder besser gesagt brunchen, wie immer, weil is ja Urlaub. Ein bisschen im Hostel chillen und planen, was man so machen könnte, dann wird sich aufgeteilt. Housi bleibt im Hostel und schläft noch ne Runde, Luke bekommt die ehrenvolle Aufgabe sich beim Tourist-Office über die morgige Tour in den Nationalpark zu informieren und die Mädels und ich gehen auf Op-shop (Second-Handshop) jagt. Ist generell ein Tag der allgemeinen Nachdenklichkeit und Zurückgezogenheit der alle wieder bei sich selbst hat ankommen lässt.
Jeder macht das was er will und so wird der gestrige Tag, der bei allen, wie sich jetzt herausstellt scheiße war, ordentlich verarbeitet und man trifft sich erst wieder in der Herberge. Housi meditiert auf der Dachterasse als wir alle zurückkommen. Dann packen die einen schonmal Zeug für morgen, die anderen planen die weitere Nahrungsversorgung, Luke den den Trip für morgen und ich sitz auf der Terasse im Hostel, in dem ich nicht mal wohne und mime den Barden unserer Gefolgschaft, der die einzigartige Geschichte der tapferen Recken und Prinzessinen aus dem 3-Ländereck im Zentrum Europas für die Nachwelt festhält und in ohrgerechte Häppchen bringt...
UP TO DATE DIE 2TE ! ! !
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