The Friendship
Montag 12.5.
Good morning,
Der Kapitano ist wie s sich für einen italienischen Koch gehört ein gesunder, runder Kugelblitz, fährt allerdings gar nicht selbst mit. So stechen wir gegen 3 in See und halten uns nordwärts um Hook Island zu erreichen wo wir schon für die Nacht in einem geschützten Fjord vor Anker gehen unds als Einstimmung erstmal leckere Garnelen, Thunfischcreme und Baguette in der Kumbüse gibt. Da es mittlerweile 6 Uhr und dunkel ist, beeilen wir uns das Dinghi (unser Beiboot) klar zu machen um noch eine Höhle mit aboriginalen Malereien zu besichtigen. Leider vollkommen uninteressant, aber naja...passt schon! Hauptsache was gemacht. Die Verletzungen auf den dunklen unebenen Stufen beschränken sich auf die Tollpatschigen und so kommen wir wohlbehalten zurück zum Schiff wo Markus, ein Schwede und sozusagen rechte Hand des Skippers, schon das Abendessen, gegrillten Barramundi, gegrillte Zuchini und Auberginen, vorbereitet.
Zur Besatzung sei zu sagen, dass es ohnehin nur 3 Leute sind. James unser Skipper (Steuermann), ein Policeliutenant aus Perth, Markus, eigentlich auch ein Backpacker, der allerdings seit 5 Wochen auf diesem Schiff unterwegs ist und Rafael, der italienische Bootsjunge für alles.
Mit dabei sind ansonsten noch Anne, eine sehr vorlaute und, wie sich später herausstellt engstirnige Israeli, Sihuawon, ebenfalls eine Israeli, die aber weitaus weniger militant, patriotisch und somit die Weitaus angenehmere Gesprächspartnerin,
Kathrin Winkler (ich denke der Name verrät auch schon die Herkunft), eine sehr liebe Mitreisende und ausserdem seit dem ersten Moment Ziel der Begierde unseres Skippers und unseres italienischen Charmeurs
...HiHi zu witzig diese Jungs...ja und wir 5 Überlebenden der Frasertour.
Nach dem Abendessen sitzt man gemütlich auf Deck und erzählt sich Seemannsgarn
Zitat Skipper: Ja also diese Box-jelly-fische (die giftigste und schmwerzhafteste Quallenart überhaupt), mit Tentakeln von bis zu 12 Metern Länge (alle Lehrbücher sagen ihnen eine Länge von höchstens 5 Metern zu...) sind hier schon sehr häufig, aber die Saison ist fast vorbei...trotzdem geht keiner ohne Stingersuite ins Wasser. Wen ich im Wasser erwische, Ihr wisst (HarrHarr) ich bin Polizist, der geht nicht mehr ins Wasser...
Äh ja nee is gut, Skipper! War trotzdem n netter Bulle.
Kathrin wirft irgendwas ins Gespräch ein und James gibt eine ultrasmarte Antwort, die sie wiederum nur mit: „Clever, Bulle!“ quittiert. Köstlich ! ! !
Irgendwann ist der Abend bei den Witzen, also kurz vor seinem Ende angelangt und nachdem diese irgendwann zunehmed das Niveau verlieren, geht man in die Kojen, die wahnsinnig eng und stickig sind, aber alle findens trotzdem geil und authentisch. Ausserdem find ich das Schaukeln besonders geil und bin als so ziemlich einziger kein bisschen seekrank...HeHe. Ich verkneife mir trotzdem (fast) alle Frotzeleien...Da der Kapitano denkt Reini und ich sind ein Paar, bekommen wir natürlich auch eine Doppelkabine...na das kann ja lustig werden...Der Skipper schläft natürlich als harter Seebär in einer Schlafsack-Isomatten-Konstruktion auf Deck...
Nach einer Nacht voll ständigem Aufwachen beginnt mein Tag damit, dass ich mir beim Aufstehen gegen 6, um den Sonnenaufgang zu sehen, meinen Kopf volle Möhre an der Kajütendecke anschlage...ist aber auch klein das Ding...na das ist doch mal ein gutes Zeichen!!! Der Aufgang kommt zwar nicht an Fraser ran, klebt aber trotzdem ein geiles Gefühl in meinen Bauch und Kopf. Die Welt erwacht und ich mit ihr...
(Käpt'n unsere hypermoderenen Unterwassersensoren funktionieren nicht, was sollen wir tun???)
Während wir gestern zur „Höhle“ nur mit je 4+1 Leuten gefahren sind, fahren wir heute mit 8+2 Leuten, aber nach Markus ist es fast unmöglich ein Dinghi zu sinken, weils ja ein halbes Schlauchboot ist. Naja schau mer mal...Der Wasserstand im Boot steigt halt nur schon unleugnbar. 70 Meter zum Strand heißt es: „We’re getting Water, but we gon make it to the beach...15 Sekunden später gefolgt von: „Ej guys, we’re sinking, raise your stuff up!!“ Geili, ich bin noch nie gesunken...und hab ausserdem in irgendeiner göttlichen Eingebung alles elektronische an Bord der Ilaola gelassen...wir schaffens also gerade so zu den Felsen ca 50 Meter vor dem Strand, am Ufer zwar aber man muss über die Felsen krackseln, was aufgrund der scharfen Muscheln barfuß so leicht gar nich is aber, zumindest mir, doch schon Spaß macht. Anne ist schwer mitgenommen auch weil ihre Kamera als einziges den Schiffbruch nicht überlebt hat und will nie mehr in dieses Teufelsboot steigen! 5 Minuten später ist sie doch mit Markus und Sihuawon auf dem Weg zum Schiff. Aber für den Strand hat sich das auf jeden Fall gelohnt...jaaaah wir haben überlebt...
Also Fantansic 5- Anzüge an und ab in die Fluten. (Sogar mit Selbstauslöser, das Timing, ha? Kann allerdings auch schief gehen und sieht dann aus wie Sumo-ringen...oder so!
Toben, wrestlen, tauchen, Salz schlucken, sich gegenseitig wegwerfen, sich künstlerisch betätigen,
etc. pp...richtig geil, dann über Stock und Stein querwaldein zu einem Aussichtspunkt, der mal richtig WWWAAAAAHHHHHOOOOOOWWWWW ist.
Also wenn denn ein Land gründen, dann hier!
Und wie wir so züruck über den Strand schlendern erleben wir ein Naturspektakel, das nur einmal pro Tag stattfindet und auch nur 10 Minuten dauert...die Wanderung der SoldierCrabs
zum Wasser. Abertausende von diesen kleinen Zeitgenossen graben sich aus dem Sand, wo sie den ganzen Tag verbringen aus und trippeln, kleine sandkügelchen formend über die weite Fläche...abgefaaahn!!!
Und auch hier gibts diese häßlichen deutschen Touris...
Auf dem Rückweg holt uns der Skipper höchstpersönlich ab...und reißt prompt in seiner Polizeigewalt den Griff der Starterleine des Aussenborders ab und die Leine verschwindet surrend im Plastikgehäuse und der er guckt wien Auto...HaHa da muss ich ja schon ein bisschen schmunzeln. HaHaHa vielleicht auch n bisschen mehr...
Also an die Ruder, Jungs! Wir haben Hunger!!! Werden kurz darauf von einem anderen Segler mit dessen Riesendinghi abgeschleppt und während wir köstlichste Pesto Verde Pasta und Bruschetta-Baguetta essen, repariert der Skipper fleißig den Außenborder.
Dann wird zum Verdauen noch 20 Minuten geschnorchelt. Wobei man dabei schon richtig richtig lustig aussieht...und sich manchmal das Lachen nicht verkneifen kann...Wasser ist halt nicht klar unds regnet also ists nicht ganz sooo prickelnd, aber naja man hat die Korallen gesehen und paar bunte Fischchen...morgen halt nochmal. Dann, bei rauher See zurück aufs Boot
zurück und auf zu unserem Schlafplatz in der 2ten Bucht von Hook Island...Tja leider schon voll und außerdem greift der Anker nicht richtig, also auf und einen anderen Ankerplatz suchen. Etwas unter Zeitdruck, da die Nacht wie immer schnell hereinbricht. Markus bittet mich um meine Hilfe beim finden der Boje, die wir dann als Anker benutzen. Garnicht soo leicht zu finden wenns a dunkel und b die Boje so groß wie ein Basketball ist. Aber kein Problem für Adlerauge Fred und so ziehen wir dat Ding an Bord. Nicht ganz an dem Spot, wo eigentlich geplant, aber passt ja zum gesamten Tag...dann gammeln bis zum Abendessen. Lecker Chickensteaks und Beefgeschnetzeltes, Salat mit FreDDDressing und für Reini unsere Fleisch-nicht-esserin als Extrawurst ein superleckeres Käse-Tomaten-Knoblauch-Baguette. Mmmmmmmhhhhh sooo geil.
I Y FOOD ! ! ! (nur falls es noch keiner gemerkt hat!)
Am Abend unterhält man sich in kleinen Grüppchen und somit intensiver als am Abend davor. Ich mit Anne über Israel und was sie zur Hölle ständig in anderen Ländern machen und warum sie Palästina verdammt nochmal so mit Checkpoints zupflastern und sich gegenseitig so hassen, etc pp. Woraufhin Sie sich permanent auf die Geschichte beruft, in der nach ihrer Meinung immer Israel zuerst angegriffen wurde und sich nur verteidigt hat und es in einem Territorialkrieg doch völlig in Ordnung ist Gebiete zu gewinnen... Was allerdings krass ist, ist dass sowohl Sihuawon als als auch Anne mit ihren zarten 21 schon beide im Krieg waren. Dazu kommt, dass in Israel als Mädchen 2 Jahre, als Mann 3-4 Jahre Wehrdienst zu leisten sind. Damn, die haben wirklich echt (Stilmittel!) Kriegspanik. Am Ende der Diskussion, war weder sie noch ich mit dem Ausgang zufrieden, was auch alle anderen gemerkt haben. Ein Glück bin ich alt genug ums mir egal sein zu lassen. Aber es hat mir gezeigt, dass Israelis wirklich etwas paranoid erzogen werden.
Hhhhanyway irgendwann saßen Markus, der Skipper, Anne und ich auf dem Zwischendeck und haben herumgeflachst, was allerdings für Anne etwas komisch gewesen sein muss, da sie hauptsächlich aufs Korn genommen wurde. Tja schon blöd, wenn man austeilen, aber nichts einstecken kann. Irgendwann wurde es ihr dann zu blöd und sie ging ab in die Koje...HeHe! Nicht zuletzt wegen diesem Foto, das NUR eine Massage darstellt (wirklich!!!)
Ich draußen auf Deck mit der selben wasserdichten Schlafsackkonstruktion wie der Bulle. Wurde zwar um 3 geweckt, da die Boje, die wir als Anker benutzt haben, ständig gegen das Boot gebumpert ist bis James sie auf die andere Seite des Schiffs befördert hat. Auch witzig ist, dass am Abend der Himmel ordentlich wolkenverhangen war, aber nachts um 3 für mich völlig aufgezogen ist und ich kurz den gesamten Himmel sehen konnte (inclusive Riesensternschnuppe mit Wunsch!) Was für ein erholsamer Schlaf. Ich ich war wohl zusammen mit Reini und dem Skipper, der einzige, der eine gute Nacht hatte. Luke hatte Alpträume in denen das Bumpern der Boje an den Schiffsbug von einem Hai verursacht wurde und die anderen mussten im Gestank schlafen, da das Klo wiedermal verstopft war.
Könnte jetzt noch tausende von Foto hochladen, aber ich denks reicht mal! Oder ist noch jemand nicht davon überzeugt, dass es hier unbeschreiblich gut ist? - Nee dacht ich mir!!!
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