Samstag der 12.7.08
Manchmal ist das Schicksal schon besonders gnädig und lässt eine Aneinanderreihung besonderer Momente zu einem einzigen, verrückten Trip verschmelzen in dem jede einzelne Entscheidung, die man meist spontan trifft, den gesamten Ablauf der Odyssee komplett neu zusammenwürfelt...
Man hängt so 3 ½ Wochen in und um Cairns herum und s fließt alles um einen herum und man fließt einfach mit...Man findet keinen Job und das Geld wird knapp, der Grund warum man nach Cairns gekommen ist, ist nicht mehr der Grund, warum man bleibt, Reinis Auto ist noch nicht verkauft und ist nicht im besten Verkaufszustand (gelinde gesagt), ...
...und dann bekommt man n Anruf von Nils, den man aus Maroochydore kennt, das er in Cairns ist. Ganz ehrlich – Geil! Jemanden wiederzutreffen, der in der Zwischenzeit seit dem letzten Wiedersehen auf Fiji war und was ganz anderes erlebt hat, aber trotzdem am gleichen Punkt ist, wie man selbst auch. Dann lernt man da auch noch Heinz Fabian (Heinzi)
und Lisbeth
die taffe (ja ich weiß es heißt tough) Dänin durch kennen und schon hat man n witziges Roadtrip-gespann.
So quatsche ich Donnerstag abend in der Rhinobar, beim kostenlosen Abendessen, das mir, aufgrund der Negativfülle meines Geldbeutels, sehr zu Pass kommt, mit Lisbeth, die ein paar Tage zuvor auch schon Markus mit zum Volleyball spielen gebracht hatte. Sie erzählt, dass sie seit einer Woche eine Mitfahr-Reisegelegenheit nach Cape Tribulation, wo der Regenwald auf das Great Barrier Reef stößt, sucht. Ja und wies der Zufall so will, haben Heinzi, Nils und ich geplant da am Tag drauf hinzufahren. Fahren wir eben zu Viert...
Abfahrt wie immer später als und reichlich ungeplant (Ich hab n Lonely Planet – cool ich auch – lass losfahren!!)
Immerhin hab ich den Wagen davor noch auf Traveln mit 4 Leuten umorganisiert, alle Kanister und Flaschen mit Wasser aufgefüllt und eine Grundordung in den Camper gebracht. 4 Uhr Abfahrt...Gott wie geil ist das bitte nach Wochen in einer Stadt endlich wieder back on the road zu sein??? Ein paar kurze Stops an Lookouts
und Stränden,
vorbei an unendlichen Sugarcanewänden (Zuckerrohr)
dann kurz durch Port Dougie
um dann in Mossman eine Stunde einzukaufen und am Cooley Beach
in der Nähe zu übernachten und von Sandflies vollkommen zerfressen zu werden. (scheiße diese Biester haben ein Festmahl auf meinen Beinen veranstaltet...und das juckt mal locker anderthalb Wochen...)
3 Deutsche Mädels, Doro, Christine und Susanne kennengelernt, lecker BBQ-Pasta gezaubert und gegoont und gequatscht und Cocosnüsse ohne Werkzeug geknackt, naja versucht...
Samstag morgen zum Mossman Gorge, wo man mitten im Urwald in einem Fluß baden ( Vorsicht Penisfische!!! ), oder einfach nur von Stein zu Stein springen kann.
Lecker Lunch im Lurchland mit den restlichen Kanga Bangas (semigute Kangaroowürste),aber wie fast alles mitreichlich BBQ-Soße erträglich... dann in Richtung Daintree River...
...und wie wir da so fahren steht ein langhaariger Mensch am Straßenrand. Wir sind schon zu 4t, also erst dran vorbeigefahren, aber 100 Meter später gedacht, eigentlich müsste ich für mein Glück beim Trampen nach Brissie was zurückgeben, auch wenn my name nicht Earl ist, aber von wegen Charma und so, und umgedreht. Gum steigt ein, (im Foto oben links) ein lustiger Junglefanatic, man stelle sich den kleinen, kiffenden Bruder von Crocodile Dundee vor, zeigt uns wie man Zuckerrohr (Sugarcane) isst...mmmmhhhh sehr lecker..., uns erzählt, dass er eine Hütte in Cape Trib hat und uns einläd in seinem Driveway zu schlafen...kostenlos...wie gut?! Noch kurz eines der Krokodil-reichsten Gewässer Australiens, Daintree River angeschaut und dann mit der Fähre für 18 Kröten nach Cape Trib übergestetzt. Dort auf nem Parkplatz an nem Strand, n paar HipHop hörende Einheimische aus Mareeba getroffen und für 5 für 20 bekommen...+ ne CD von HillTop Hoods. Wie geil gehts bidde...??? Ein bisschen weiter aber schön langsam, wegen der Cassowarries
und durch dichtes Gestrüpp zu Gums „Shack“, wie er es beschrieben hat...Also deutsche Schuppen sehen anders aus...
Gum zeigt uns die Pflanzenpräperate, die er selbst extrahiert und zu Balsamen und Ölen veredelt hat und gibt viel von seiner Pflanzen- und Tierkunde preis, man kocht zusammen, (Chili sin carne und raffinert von Gum gewürzte Süßkartoffeln alles auf dem Feuer in einem gußeisernen Topf...richtig urig und back to the roots)
, streichelt die 2 blindenund fast tauben Bandicoots (Crash – Playstation – ja das Vieh gibts wirklich!!!) und sagt hallo zu anderen Besuchern.
Am nächsten Tag noch am Cape Trib Beach gebadet und gechillt,
dann einen Welt-Kultur-Erbe-Pfad entlang gelaufen,
und einfach die Eindrücke dieser fantastisch geilen Naturlandschaft genossen...
langsam mit dem geilsten Sonnenunterg überhaupt wieder in Richtung Cairns aufgebrochen, weil Nils am nächsten Tag Raften gebucht hatte...schade wäre gern noch mit Heinzi, Lisbeth und Nils nach Cooktown gefahren...naja...