Mittwoch, 28. Januar 2009

Z u C a i r n s

Ende Juli

Cairns an sich hat ja, weil die Stadt einen Kanal gebuddelt hat, damit die Schiffe auch bei Lowtide/Ebbe ein- und auslaufen können, keinen Strand, sondern nur Mudflats/Watt (Watt???- Wanderung?) am Meer.
Es wurde zwar in den letzten Jahren eine künstliche und dafür auch richtig geile Lagune gebaut, damit man sich tagsüber erfrischen kann, aber s is halt doch nur n müder Abklatsch des Meeres. Ein Glück hab ich meinen Camper und so war ich mindestens 3 bis 5 mal die Woche, später noch öfter an den Stränden nördlich von Cairns auch um meine Wäsche zu trocknen... und hab natürlich zumeist Leute mitgenommen...is einfach geil schöne Momente mit coolen Leuten zu teilen. Außerdem findet man zunehmend bessere Schlafplätze...so wie diesen hier der mein absoluter Favorit war und eigentlich ist...

Rannva und ich haben uns gestern witzig tanzend im Woolshed getroffen, Küsschen links, Küsschen rechts, Küsschen mitte...sweet...

Still Cairns

Ich weiß nich wann, aber irgendwann kam Lars, ein guter Freund von Heinzi, mit seiner Volvo Limousine in Cairns an und schwupps hab ich n neuen Mitbewohner, da der Camper doch bequemer ist. Und BAM das neue Team Chaos ist geboren. Heinz „the Wombat“ Krapp, Lars Christmas Vegas, FreDD van de Buff.
Ja und da ich aber der einzige von uns bin, der arbeitet und frühs um halb acht aufe Maloche muss, krabbel ich ich morgens vom Bett in den Fahrersitz, fahr die 10 Minuten zur Arbeit, stell das Auto auf den Parkplatz geh Camper waschen und lass die beiden seelenruhig bis mittag im Camper pennen. Lars darf als Standartbesetzung eines jeden Events, das in den darauffolgenden Wochen statt fand gesehen werden. Also auch wenn er nicht erwähnt wird, war er höchstwahrscheinlich dabei. Große Leidenschaft und auch Talent für Ballsportarten vor allem Fußball aber auch Volleyball und Golf. Das ganze gemischt mit einem trockenen Humor von Gottes Gnaden und der Fähigkeit in jeder Situation etwas zu sagen zu haben, ohne aufdringlich oder nervig zu sein. Alles in allem ein schweinegeiler Zeitgenosse, der eigentlich mehr Text verdient hätte, aber ich kann mich einfach an so vieles nicht mehr erinnern...buuhuuuu
Daves Schiff war auch immer ein geiler Ort zum Frühstücken, duschen, etc...

Finally

So die nächsten 2 Monate muss ich Euch leider retrospektiv (heute ist der 22.11.08) erzählen, weil ich darüber nur bruchstückhafte Erinnerungen aber dafür massenhaft Fotos hab, die mir doch so einiges erzählen.
Die Chronologie werde ich wohl etwas zum Teufel jagen müssen, weil
„der Geist weist leider Risse auf!“ (So und nun meine lieben HipHop hörenden Freunde findet das Sample...), aber ich denke das geht schon klar.

Arbeit, Arbeit, Arbeit

Manche behaupten, Camper waschen ist eine Wissenschaft für sich... vollkommener Blödsinn, dat kann jeder. Aber 30$ die Stunde zu verdienen schaffen nur die besten.Und ich bin einer der Besten: Ich bin der Washerator!!!Tätärätätätäääää...Drum n Bass durch die Kopfhörer in die Hirnspule und ab geht er, der Freder... Kollegen sind cool. Stewart unser Mechaniker, der Anfangs kaum mit mir spricht, aber mit dem ich später richtig gut auskomme und der mich dazu ermuntert doch einfach ein paar Sachen, die ich für meinen Camper brauche hier aus der Company zu stibitzen, ja nee klar! Also n Campingtisch, 2 geile Luxusstühle, Töpfe und Pfannen und am letzten Tag noch ne neue zweite Autobatterie...Dann Tiffany, so ne typische OZ-Bitch! Anfangs verstehen wir uns eigentlich ganz gut, dann irgendwann ist eine übelste Spannung zwischen uns und dann besuch ich sie mal zu Hause und n paar Bier später landen wir im Bett...nee schmaarn, Tiffy is gar nich mein Typ! Aber wir unterhalten uns prächtig...Louise, die aus Nordengland (nein nicht Schottland, aber kurz davor) stammt, einen deutschen Freund hat und immer „Oooh, that’s luvley!“ sagt, worüber ich jedes mal schmunzeln muss. Biggi, auch eine Deutsche, die einen OZ geheiratet hat, ist n richtiger Schatz und die gute Seele des Ladens...dann noch Dagmar, ebenfalls deutsch und die Person mit der ich am weinigsten zu tun habe, ganz nett, also wirklich nett, nicht scheiße, aber das wars dann auch! Ja und Cheffchen Michael, seines Zeichens, ja dreimal dürft ihr raten...richtig! Deutsch! Anfangs richtig cool gegen Ende gibts irgendwie Spannungen weil ich doch mehr am kiten bin alas am Arbeiten, aber hey dafür bin ich selbstständig...oder? Na eben...

(Fotos von den Kollegen gibts sobald ich die zugeschickt bekommen hab)

Montag 14.7.08

Heinzi und ich hatten gestern abend eigentlich noch beschlossen einen fleißigen mit Internet, Wäsche waschen etc... zu machen, aber wie wir dann am nächsten Morgen um 11 aufwachen und die Sonne sooo geil scheint, beschließen wir an den Strand zu düsen. Also noch kurz im Hostel vorbei und laut in die Runde fragen ob jemand mit will schließlich ist ja genug Platz im Camper...und prompt sagen Rannva von den Faröa Inseln, Milene aus Frankreich und Julien, auch Franzose, zu. Und so verbringt man nen geilen Tag mit Bodyboarden, den Kitesurfern zuschauen und brutzeln...aaahhhhhhh ist das gut....nachdem der Wind abgeflaut ist, kommt dann noch David dazu und wir fahren zum Woolworth nach Smithfield, weil wir alle Hunger haben. Wir lassen uns im Wooly gekaufte Meatpies am Deli im Wooly aufwärmen und machen Picknick auf dem Parkplatz...Backpacker-style halt!!! Dann aus Geldmangel noch in die Rhinobar um ein kostenloses Essen abzugreifen...wie schon seit ein paar Tagen...und dann goont man im Inn the City und geht später noch tanzen...wie so oft! Die nächsten Tage macht Nils das komplette Adventure-programm weil in n paar Tagen sein letztes Stündlein für Cairns geschlagen haben wird und er mit nem Zwischenstop im eisigen Melbourne nach Hause muss...unser Beileid lieber Nille!

Cape Tribulation – Kap der Qualen für Captain Cook

Samstag der 12.7.08

Manchmal ist das Schicksal schon besonders gnädig und lässt eine Aneinanderreihung besonderer Momente zu einem einzigen, verrückten Trip verschmelzen in dem jede einzelne Entscheidung, die man meist spontan trifft, den gesamten Ablauf der Odyssee komplett neu zusammenwürfelt...

Man hängt so 3 ½ Wochen in und um Cairns herum und s fließt alles um einen herum und man fließt einfach mit...Man findet keinen Job und das Geld wird knapp, der Grund warum man nach Cairns gekommen ist, ist nicht mehr der Grund, warum man bleibt, Reinis Auto ist noch nicht verkauft und ist nicht im besten Verkaufszustand (gelinde gesagt), ...

...und dann bekommt man n Anruf von Nils, den man aus Maroochydore kennt, das er in Cairns ist. Ganz ehrlich – Geil! Jemanden wiederzutreffen, der in der Zwischenzeit seit dem letzten Wiedersehen auf Fiji war und was ganz anderes erlebt hat, aber trotzdem am gleichen Punkt ist, wie man selbst auch. Dann lernt man da auch noch Heinz Fabian (Heinzi) und Lisbeth die taffe (ja ich weiß es heißt tough) Dänin durch kennen und schon hat man n witziges Roadtrip-gespann. So quatsche ich Donnerstag abend in der Rhinobar, beim kostenlosen Abendessen, das mir, aufgrund der Negativfülle meines Geldbeutels, sehr zu Pass kommt, mit Lisbeth, die ein paar Tage zuvor auch schon Markus mit zum Volleyball spielen gebracht hatte. Sie erzählt, dass sie seit einer Woche eine Mitfahr-Reisegelegenheit nach Cape Tribulation, wo der Regenwald auf das Great Barrier Reef stößt, sucht. Ja und wies der Zufall so will, haben Heinzi, Nils und ich geplant da am Tag drauf hinzufahren. Fahren wir eben zu Viert...

Abfahrt wie immer später als und reichlich ungeplant (Ich hab n Lonely Planet – cool ich auch – lass losfahren!!)

Immerhin hab ich den Wagen davor noch auf Traveln mit 4 Leuten umorganisiert, alle Kanister und Flaschen mit Wasser aufgefüllt und eine Grundordung in den Camper gebracht. 4 Uhr Abfahrt...Gott wie geil ist das bitte nach Wochen in einer Stadt endlich wieder back on the road zu sein??? Ein paar kurze Stops an Lookouts und Stränden, vorbei an unendlichen Sugarcanewänden (Zuckerrohr) dann kurz durch Port Dougie um dann in Mossman eine Stunde einzukaufen und am Cooley Beach in der Nähe zu übernachten und von Sandflies vollkommen zerfressen zu werden. (scheiße diese Biester haben ein Festmahl auf meinen Beinen veranstaltet...und das juckt mal locker anderthalb Wochen...) 3 Deutsche Mädels, Doro, Christine und Susanne kennengelernt, lecker BBQ-Pasta gezaubert und gegoont und gequatscht und Cocosnüsse ohne Werkzeug geknackt, naja versucht...

Samstag morgen zum Mossman Gorge, wo man mitten im Urwald in einem Fluß baden ( Vorsicht Penisfische!!! ), oder einfach nur von Stein zu Stein springen kann.

Lecker Lunch im Lurchland mit den restlichen Kanga Bangas (semigute Kangaroowürste),aber wie fast alles mitreichlich BBQ-Soße erträglich... dann in Richtung Daintree River...

...und wie wir da so fahren steht ein langhaariger Mensch am Straßenrand. Wir sind schon zu 4t, also erst dran vorbeigefahren, aber 100 Meter später gedacht, eigentlich müsste ich für mein Glück beim Trampen nach Brissie was zurückgeben, auch wenn my name nicht Earl ist, aber von wegen Charma und so, und umgedreht. Gum steigt ein, (im Foto oben links) ein lustiger Junglefanatic, man stelle sich den kleinen, kiffenden Bruder von Crocodile Dundee vor, zeigt uns wie man Zuckerrohr (Sugarcane) isst...mmmmhhhh sehr lecker..., uns erzählt, dass er eine Hütte in Cape Trib hat und uns einläd in seinem Driveway zu schlafen...kostenlos...wie gut?! Noch kurz eines der Krokodil-reichsten Gewässer Australiens, Daintree River angeschaut und dann mit der Fähre für 18 Kröten nach Cape Trib übergestetzt. Dort auf nem Parkplatz an nem Strand, n paar HipHop hörende Einheimische aus Mareeba getroffen und für 5 für 20 bekommen...+ ne CD von HillTop Hoods. Wie geil gehts bidde...??? Ein bisschen weiter aber schön langsam, wegen der Cassowarries und durch dichtes Gestrüpp zu Gums „Shack“, wie er es beschrieben hat...Also deutsche Schuppen sehen anders aus... Gum zeigt uns die Pflanzenpräperate, die er selbst extrahiert und zu Balsamen und Ölen veredelt hat und gibt viel von seiner Pflanzen- und Tierkunde preis, man kocht zusammen, (Chili sin carne und raffinert von Gum gewürzte Süßkartoffeln alles auf dem Feuer in einem gußeisernen Topf...richtig urig und back to the roots) , streichelt die 2 blindenund fast tauben Bandicoots (Crash – Playstation – ja das Vieh gibts wirklich!!!) und sagt hallo zu anderen Besuchern. Am nächsten Tag noch am Cape Trib Beach gebadet und gechillt, dann einen Welt-Kultur-Erbe-Pfad entlang gelaufen, und einfach die Eindrücke dieser fantastisch geilen Naturlandschaft genossen...

langsam mit dem geilsten Sonnenunterg überhaupt wieder in Richtung Cairns aufgebrochen, weil Nils am nächsten Tag Raften gebucht hatte...schade wäre gern noch mit Heinzi, Lisbeth und Nils nach Cooktown gefahren...naja...